LeistungssportlerInnen im HomeOffice – alternative Trainingsmaßnahmen in Zeiten der Corona-Pandemie: heute mit Elena Ludwig, Kaderathletin im Wasserball

Die Welt im Bann des Corona-Virus SARS 2 CoV-2. Acht Wochen Shutdown: seit 13. März 2020 dürfen die Wasserballerinnen und Wasserballer nicht mehr im Becken trainieren, darunter auch Toptalente wie Elena Ludwig aus Esslingen.

Es war „Freitag, der Dreizehnte“ als die 15 jährige Kaderathletin die Nachricht erreichte dass nichts mehr geht: im Wasser. Die Sportstätten in Baden-Württemberg wurden zum Schutze aller Sportlerinnen und Sportlern geschlossen.

Elena hat die Herausforderung angenommen und ihr Leben, das vor Corona fremd strukturiert war, von Anfang an selbst organisiert. Sie hat eine ‚to Do‘ Liste, einen täglichen Plan geschrieben: Homeschooling von 8.00 – 12.00 Uhr mit anschließender Mittagspause. Danach – und zwar von Montag bis Samstag - Kadertraining nach den Trainingsplänen des Baden-Württembergkaders der Leistungssport gGmbH der Schwimmverbände aus Baden und Württemberg, erstellt von Patrick Weissinger und Anastasia Karakeva die auch regelmäßig Ergebnisse einfordert.

Das Kadertraining wurde montags und mittwochs zu den üblichen Trainingszeiten von 19.00 – 20.00 Uhr ergänzt durch ein Onlinetraining ihres Heimatvereins, dem SSV Esslingen. „Es gibt ein tolles Teamfeeling und ein bisschen Normalität mit allen Wasserball- Damen des SSV Esslingen und der Trainerin Iris Schneider verbunden zu sein“ schwärmt die engagierte Sportlerin Elena. Training und Wettkampf im Team sind ihr wichtig.

Ludwig Elena Jogging     Ludwig Elena Jogging 1    Ludwig Elena Jogging 2        

Athletik, Kraft und Ausdauer stehen auf dem täglichen Trainingsplan. Elena liebt das Ausdauertraining in der Natur und ergänzt ihr Training 3x in der Woche mit Jogging und Fahrradfahren. Beim Joggen durch die Weinberge nutzt sie jeden Stein und jede Bank für ihre Übungen.  

Ludwig Elena Athletik      Ludwig Elena Athletik 3    Ludwig Elena Athletik 2   

Auf die Frage welches positive Resümee Elena aus der Krise zieht sagt die Sportlerin, deren Stärken das taktische Denken und Verständnis für das Wasserballspiel, für die Einleitung von Spielzügen ist: „ich habe mich athletisch sehr gesteigert und glaube, dass ich die Spielzüge noch schneller und intensiver ausführen kann. 

Durch das intensive Arm- und Rumpftraining erwarte ich einen stärkeren Schuss im Abschluss“. Man spürt im Interview: das Wasser ruft. „Eine echte mentale Herausforderung“ so die junge Sportlerin „ist es, dass ich nicht weiß wann die Bäder wieder öffnen, wann wir wieder ins Wasser dürfen“. Denn Elena kam als talentierte Schwimmerin zum Wasserball.

Sehr traurig ist Elena Ludwig darüber, dass die Weltmeisterschaft der weiblichen U16 in Volos/Griechenland im Juli 2020 vermutlich abgesagt wird. Elena wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit nominiert gewesen. Hier hätte sie den Durchbruch schaffen und sich auf internationaler Bühne beweisen können. Trost ist es für die engagierte Schülerin, die im Schelztorgymnasium in Esslingen den Naturwissenschaftlichen Zug belegt, dass sie mit 15 Jahren noch sehr jung ist in diesem Wasserballsport und sie sich für die nächste Europa- oder Weltmeisterschaft in Ihrer Altersklasse oder auch zur Teilnahme an olympischen Spielen empfehlen kann.

Hier geht es zum Porträt der talentierten Wasseballerin Elena Ludwig